Von einer revolutionären Fußballshow war die Rede, geworden ist es eine Sendung deren Konzept vor allem durch Konzeptlosigkeit besticht. Aus 90 Minuten werden schnell 60, wenn man die Werbezeit abzieht, tatsächlich mit dem Geschehen vom Spieltag befassen sich dann bestenfalls 45 Minuten.
Max Schmiedl ist halblustig wie eh und je, versucht sich (pseudo)seriös zu geben, rutscht aber regelmäßig ins kindische ab. Fachlich besteht großer Aufholbedarf, kennt er doch nicht einmal die Spieler "seiner" Mannschaft beim vollen Namen, geschweige denn die anderer Mannschaften.
Der weibliche Aufputz, den man auch als wandelnden Sprachfehler bezeichnen könnte - und um das hervorzuheben, läßt man sie gleich möglichst oft die Zahl 6 aussprechen - ist vollkommen fehl am Platz und trägt mit ihren Fragen nur zum allgemein niedrigen Niveau bei.
Bleibt Constantini, der sich wieder einmal als Ritter der heimischen Jungkicker verstehen darf, sonst aber ziemlich nutzlos im Studio herumsitzt, um später nach dem Zufallsprinzip ausgewählte Situationen zu analysieren, bei denen es eigentlich nichts zu analysieren gibt. Und die Statistik, die eigentlich eh nichts aussagt, darf er natürlich auch vorlesen.
Die Spielberichte sind eine einzige Frechheit. Ein Minimum an Kameras, wie es zu ORF-Zeiten nie der Fall war - hat Premiere auch derartig schwache Übertragungen? Bezeichnend, daß die Hintertorkamera im Horr vor der West bereits 5 Minuten vor Spielende aufgegeben wurde! Wiederholungen sind Mangelware und qualitativ kaum brauchbar. Fouls und gelbe Karten werden prinzipiell nicht gezeigt, ebenso diverse strittige Situationen. Die Länge der Berichte ist äußerst bescheiden.
Offenbar will man hier mit Schönfärberei den österreichischen Fußball besser dastehen lassen als er ist, mit dem Spiel hatte die Zusammenfassung vom Austria-Spiel jedenfalls sehr wenig zu tun. Abgerundet wird das natürlich noch durch inkompetenten Kommentar dazu, der noch einmal weniger mit dem Spiel gemein hat als der Zusammenschnitt der Bilder. Da darf es dann nicht verwundern, wenn man von Aufstellungen (wie auch schon beim ORF) nichts erfährt, wobei jetzt nicht einmal "unerwartete" Varianten erwähnt werden. (z.B. das Kiesenebner in der Innenverteidigung gespielt hat.)
Die Kommentatoren gefallen nebst allgegenwärtiger Inkompetenz wahlweise als Möchtegernkomödianten oder Schlaftabletten. Einziger Lichtblick in dieser Hinsicht der Kommentator vom Sturm-Spiel, der nach anfänglicher Hektik besser wurde.
Interviews (sofern Interviewpartner aufgetrieben werden) gestalten sich weiterhin peinlich und sinnleer, wobei immer wieder bewiesen wird, daĂź man bereits dagewesenes unterbieten kann. Insofern paĂźt es gut dazu, wenn von ein und der selben Person verschiedenste Varianten den Namen auszusprechen benĂĽtzt werden (Ertugral), wobei nicht sicher ist, ob auch die richtige dabei war.
Die Zusammenfassung des Vortagsspiels schießt schließlich den Vogel ab. Anstatt etwas vom Spiel zu zeigen, hält man es offenbar für nötig dümmliche Kommentare des Publikums vom Spiel zu bringen.
Bleibt noch die abschließende Diskussionsrunde, die wohl als das Highlight angesehen werden muß. Leider paßt sie nur überhaupt nicht in die Sendung! Gäste von außerhalb Wiens wird man kaum im Studio haben, außerdem ist fraglich ob wegen 5 Minuten oder einer Stellungnahme überhaupt noch jemand ins Studio kommen will. Das Live-Publikum ist zudem entbehrlich.
Fazit: Wenig Licht und viel Schatten, aber es kann eigentlich nur besser werden! Die Sendezeit wäre mit den Stimmenimitatoren wohl besser gefüllt, aber das hat dann halt nichts mehr mit Fußball zu tun...